Pörndorf. Nach 35 Jahren Mesnerdienst verabschiedete sich Veronika Baumgartner 2021 in den wohlverdienten Ruhestand. Für 1 Jahr übernahmen anschließend übergangsweise Alexandra Fischerauer, Annemarie Pelinka, Claudia Sonnleitner und Claudia Bichler dieses Amt. Dieses Jahr sollte ausreichend Zeit bieten, um in aller Ruhe die Stelle nachbesetzen zu können, so die einhellige Meinung. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass sich die Suche nach Ersatz schwieriger als gedacht, gestalten sollte. Nachdem es lange danach aussah, dass sich niemand finden würde, der in die Fußstapfen von Frau Baumgartner treten wollte, dachte sich die Aldersbacherin Christine Feyrer, „Das wäre doch etwas für mich.“
Auf Grund ihrer Freundschaft mit Frau Baumgartner kannte sie die Pörndorfer Kirche recht gut. Da sie das Gotteshaus an die Kirche ihrer Kindheit in Reutern bei Bad Griesbach erinnerte, fühlte sie sich dort von Anfang an sehr heimisch und spielte sehr schnell mit dem Gedanken sich für das Amt zur Verfügung zu stellen. Der 53-jährigen Aldersbacherin ist das Amt der Mesnerin ja quasi in die Wiege gelegt. Bereits ihre Oma, ihre Mutter und ihre Tante waren Mesnerinnen in Christines Heimatgemeinde. Als sich ihre Tante eines Tages den Fuß brach, sprang sie, obwohl selbst erst in der 4. Klasse, spontan für sie ein. „Jeden Tag vor Unterrichtsbeginn ging ich in die Kirche und verrichtete die anfallenden Aufgaben. Im Anschluss wechselte ich dann in das neben der Kirche liegende Schulhaus“, erzählt Christine Feyrer.
Das ist wohl auch der Grund dafür, dass sie seit dem Jahr 2009 in Aldersbach, wo sie seit ihrer Heirat mit ihrem Mann Robert wohnt, das Amt der Mesnerin bekleidet. „Aber schaffe ich die Doppelbelastung überhaupt?“ diese Frage stellte sie sich natürlich schon. Aber in Anneliese Konrad, die Nähe Pörndorf wohnt, fand sie eine tatkräftige Helferin. Die 61-jährige fürchtete, dass die Kirche für den Fall, dass sich keine Mesnerin findet nur noch für Hochzeiten, Beerdigungen oder Taufen geöffnet und ansonsten zugesperrt sein würde. Deshalb unterstützt sie Frau Feyrer indem sie deren Aufgaben jede dritte Woche übernimmt.
Christine Feyrer ist sich dessen bewusst, dass trotzdem eine große verantwortungsvolle Aufgabe auf sie wartet. Aber da sie, wie auch in den vergangenen Jahren, auf die Unterstützung ihres Mannes Robert und ihrer beiden Töchter Carolin und Nicole zählen kann, nimmt sie die neue Herausforderung gerne an.
Text: Brigitte Mörtlbauer-Ruhland