Pörndorf. „Mit Pfingsten weht ein neuer Wind beziehungsweise Geist“, predigte Pfarrer Sebastian Wild am Pfingstsonntag in Pörndorf. Das traf dieses Jahr in besonderer Weise zu: Nach 35 Jahren Mesnerdienst mit fünf Pfarrern und neun Kaplänen verabschiedete sich Veronika Baumgartner in den wohlverdienten Ruhestand.
Eigentlich wollte sie kein großes Aufheben darum und keine offizielle Abschiedsfeier. Doch das sahen Pfarrer, Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung, Chor und Ministranten anders: Sie alle wollten sich bei „ihrer Vroni“ bedanken. Und so überraschten sie die 68-Jährige am Pfingstsonntag in „ihrer“ St. Bartholomäus-Kirche. Sie würdigten ihr unermüdliches Engagement und ihre Zuverlässigkeit, darunter das tägliche Auf- und Zusperren des Gotteshauses, das jahreszeitliche Schmücken der Kirche, das Besorgen der Kirchenwäsche, die Fürsorge für die Ministranten, die Hilfe beim Umkleiden der Geistlichkeit. Zudem blieb sie in jeder Lebenslage ruhig, freundlich und humorvoll , hatte für jeden ein offenes Ohr, beantwortete geduldig Fragen zu anstehenden Hochzeiten, Taufen oder Kommunionen. Am Ende ihres Dienstes war sie zudem damit beschäftigt, ihr umfangreiches Wissen an das neue Team weiterzugeben, das sich bereit erklärt hatte, die Mesneraufgaben solange zu übernehmen, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Als Dankeschön gab’s für Veronika Baumgartner unter anderem einen jungen Kirschbaum, verziert mit Kirschen aus Papier, auf denen Mitglieder der Pfarrgemeinde ihre guten Wünsche niedergeschrieben haben. Überwältigt und gerührt von der Würdigung, nahm „Vroni“ am Ende doch noch selbst das Mikrofon in die Hand: Sie bedankte sich bei allen, vor allem bei ihrer Familie und Freunden, die sie in den zurückliegenden 35 Jahren unterstützt haben. Sie gedachte ihrer verstorbenen Mutter, ohne die Vieles nicht möglich gewesen sei. Ihren Nachfolgern wünschte sie Gottes Beistand, ein glückliches Händchen und genau so viel Freude mit diesem Amt, wie sie sie immer hatte.
Text: Brigitte Mörtelbauer-Ruhland